Posaunenjubiläum in Hermannsburg

Die Bläsergemeinschaft unter der Leitung von Landesposaunenwart Lennart Rübke

175 Jahren Posaunenarbeit in Hermannsburg. Das wird in diesem Jahr von den drei Posaunenchören der Kleinen und Großen Kreuzkirche und der Peter und  Paul Gemeinde unter dem Motto „Glanz und Gloria 2024“ gefeiert.

Vom 09. bis 11. August fand bei bestem Sommerwetter das große Jubiläumswochenende in Hermannsburg statt. Viele Chöre und einzelne Blechbläser aus den umliegenden Gemeinden, aus Soltau, Celle, Farven, Tarmstedt, Verden und, besonders bemerkenswert, sogar aus Hermannsburg/Südafrika trafen sich zum gemeinsamen Musizieren. Weit über 100 Bläser und Bläserinnen nahmen an den verschiedenen Programmpunkten teil.

Während in Hermannsburg/Südheide die Gründung der Posaunenchöre in Hermannsburg vor 175 Jahren begangen wurde, trafen sich in Hermannsburg / Südafrika am gleichen Wochenende ebenfalls Bläserinnen und Bläser zu einem Festwochenende anlässlich „100 Jahre Posaunenverband in der NELCSA“ (North East Lutheran Church of South Afrika). Als Vertreter dieses Verbandes reiste eigens  Pastor Mark Meier an, um an den Feierlichkeiten als aktiver Bläser teilzunehmen und Grüße aus Südafrika zu überbringen. Umgekehrt wurde ein Videogruß produziert und nach Südafrika gesendet.

Das Jubiläumsprogramm begann am Freitag mit einer abendlichen Serenade im Örtzepark, die ca. 300 Zuhörerinnen und Zuhörer besuchten. Eine Stunde lang wurden Musikstücke verschiedenster Stilrichtungen zu Gehör gebracht. Langer Applaus belohnte die Bläserinnen und Bläser unter der Leitung von Kantorin Dorothee Räbiger.

Der Samstag wurde mit einem kleinem offiziellen Festakt vor dem Rathaus und einem Empfang durch die Bürgermeisterin Katharina Ebeling begonnen. Anschließend bereitete eine Übungseinheit mit Landesposaunenwart Lennart Rübke in der Großen Kreuzkirche die Aktiven auf die Einsätze am Nachmittag vor. Nach dem Mittag teilten sich die Bläser in vier Gruppen, um die Bewohner von  Altersheimen und diakonischen Einrichtungen mit ihrer Musik zu erfreuen.
Unmittelbar danach ging es in die Heide. Mit Pferdekutsche, Fahrrädern oder zu Fuß begaben sich die Musiker und Zuhörer in das Tiefental, dem Ort, an dem früher die Missionsfeste stattfanden. Dort wurde vor einmaliger Kulisse bei wunderbarem Wetter ein Konzert in der blühenden Landschaft dargeboten. Pastor Markus Nietzke von der Kleinen Kreuzgemeinde ergänzte das Konzert mit einer kleinen Andacht und Landrat Axel Flader überbrachte dem Musikern und Gästen sein Grußwort.

Abends gab es im Örtzepark für alle ein buntes Abendprogramm. Hermannsburger Vereine  und Organisationen waren der Einladung gefolgt und gestalteten mit ihren eigens erarbeiteten Beiträgen ein kreatives Bühnenprogramm. Das Neue Hermannsburg Theater und der Krankenpflegeverein brachten sich  mit schauspielerischem Talent ein, während die Jagdhornbläser Teile aus ihrem musikalischen Repertoire darboten.  Die  professionell vorgetragenen Bläserstücke des 6-köpfigen Trompetenensembles „Heidebrass“  stellten  einen gelungenen Abschluss des Tages dar.

Den Höhepunkt des Wochenendes bildete der Festgottesdienst am Sonntag im Örtzepark.  Gut 150 Bläserinnen und Bläser ließen bei strahlendem Sonnenschein ihr Flächengold leuchten und unter der Leitung von Landesposaunenwart Lennart Rübke und dem Leiter der Posaunenfeste der SELK, Carsten Krüger kraftvoll erklingen.  Der Gottesdienst wurde im ökumenischen Miteinander von der SELK und  der Ev. Luth. Landeskirche gestaltet und gefeiert, wobei sich die beiden Predigtteile von Regionalbischöfin Marianne Gorka und Pastor i.R. Rainer Kempe, dem leitendem Obmann des Posaunenwerkes der Selbständig Evangelisch-Lutherischen Kirche,  passend zu einer Einheit ergänzten.

Im Gottesdienst wurden aus den Jubiläumschören viele Mitglieder für langjährigen Bläserdienst geehrt. Besonders waren zwei  Ehrungen für langjährige Dienste: Annemarie Glindmeier erhielt eine Urkunde und Plakette für 70 jährige aktive Zeit als Bläserin. Sie hat unter anderem in Malawi, wo sie mit ihrem Mann für das Hermannsburger Missionswerk tätig war, einen neuen Posaunenchor gegründet. Die andere Ehrung wurde für 175 Jahre verliehen: sie ging an die veranstaltenden Posaunenchöre.

Am Nachmittag fand das Jubiläumswochenende dann mit einem Reisesegen, eingebettet in einen kleinen Gottesdienst mit Pastorin Stefanie Fendler aus der Peter und Paul Gemeinde, einen würdigen Abschluss.         

Die Geschichte und die Gegenwart der drei Posaunenchöre in Hermannsburg  ist in einer kleinen Festschrift festgehalten, die am Jubiläumswochenende vorgestellt wurde. Dr. Hartwig F. Harms , der selbst als Bläser jahrelang aktiv war, hat diese maßgeblich erarbeitet und einen interessanten Beitrag zur Entstehung der Bläserarbeit und Ausbreitung durch die Hermannsburger Mission  geschrieben.

Weitere Veranstaltungen sind in diesem Jahr geplant. Sie sind unter www.glanzundgloria-hermannsburg.de zu finden.

Text  : Michael Thiel und Frank Huchler
Fotos: Jürgen Zellmer